Bericht über das 30. Heimat- und Patenschaftstreffen der Lauenburger in ihrer Patenstadt Gummersbach
Pfingsten 2015

Das alle zwei Jahre stattfindende Treffen der Lauenburger aus Stadt und Kreis führte die Teilnehmer diesmal in das Parkhotel nach Nümbrecht.
Es erwies sich als ein sehr angenehmer Treffpunkt, der von allen, in bezug auf das Personal des Hotels und das schöne Ambiente sehr gelobt wurde. Am Pfingstsamstag, dem 23. Mai, hatte der Oberbergische Kreis, als diesjähriger Ausrichter des Heimattreffens, seine Patenkinder, d.h. die Mitglieder des Heimatkreisausschusses (HKA) und einige Ehrengäste, zu einem Empfang in die Burgküche von Schloss Homburg eingeladen. Hier begrüßten Landrat Hagen Jobi und die Vizebürgermeisterin der Stadt Gummersbach,Helga Auerswald, die Gäste und betonten die Bedeutung der seit 1955 bestehenden Patenschaft. In seinem Grußwort dankte Hans-Jürgen Schlutt, der Vorsitzende des HKA Lauenburg,seinen Paten für die gute Zusammenarbeit und die finanzielle Unterstützung. Um 15.00 Uhr begann dann im Parkhotel Nümbrecht das Treffen. Im Laufe des Nachmittags kamen etwa 70 Teilnehmer,die sich auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus der Heimat freuten. Leider hatte die Zahl der Lauenburger, gegenüber dem letzten Treffen erneut abgenommen,ein Grund war sicher das fortgeschrittene Lebensalter der sog. Erlebnisgeneration, die zum Beginn der Patenschaft vor 60 Jahren noch den Hauptanteil der Teilnehmer gebildet hatte. In der Festveranstaltung um 16.00 Uhr sprach Vizelandrat Dr. Friedrich Wilke. In seiner Rede dankte er den Lauenburgern, daß sie die Erinnerung an ihre Heimat an ihre Kinder und Enkelkinder weitergeben. Ulrich Reichelt-Münster vertrat die Stadt Gummersbach und betonte auch noch einmal den guten Willen zur Zusammenarbeit mit den Patenkindern. Margrit Schlegel, Präsidentin des Pommerschen Kreis- und Städtetages, dankte der Stadt Gummersbach und dem Oberbergischen Kreis, daß sie durch die Patenschaft den Lauenburgern, die in ganz Deutschland verstreut sind, einen heimatlichen Treffpunkt bieten. Alle Redner betonten, daß es wichtig sei, sich an die Heimat zu erinnern, aber daß es genauso wichtig sei, nach vorne zu blicken. Im zusammenwachsenden Europa sollte Aussöhnung und Verständigung das Ziel sein. In diesem Sinne sprach auch der Festredner Prof. Dr. Karl Heinrich Ehrenforth zu dem Thema: „Heimat als Recht und Pflicht – Neue Herausforderungen im europäischen Kontext“, indem er die Vertriebenen-verbände aufforderte, die Jugend stärker für die Verständigungsarbeit zu interessieren. Für die musikalische Auflockerung der Festveranstaltung sorgte die „ Kinder- und Juniorklasse der Musicalschule in der Kulturwerkstatt 32“ unter der Leitung von Joachim Kottmann, die Ausschnitte aus dem Stück „Der Kluge und die Feen“ darbot. Der Tag klang aus mit dem geselligen Beisammensein und regem Erinnerungsaustausch der Teilnehmer unter der musikalischen Begleitung von Siegfried Rütgers vom Wiehler Stammtisch der Lauenburger. Der Pfingstsonntag begann mit der Morgenandacht des Lauenburger Pastors Eberhard Reuter. In seiner Predigt betonte er die Notwendigkeit des friedlichen Miteinanders der Menschen, das ja gerade in der heutigen Welt immer wichtiger wird. Pastor Reuter pflegt enge Kontakte nach Lauenburg, und dort besonders zu dem polnischen Pfarrer Wojciech Fröhlich, der für die in Lauenburg gebliebenen deutschen Bewohner in der kleinen Friedhofskapelle des ehemaligen evangelischen Friedhofs Gottesdienste in deutscher Sprache abhält. Die Kapelle ist inzwischen sehr renovierungsbedürftig, deshalb warb Pastor Reuter auch bei den Lauenburgern um Spenden. Nach dem Gottesdienst ehrte der HKA Vorsitzende Hans-Jürgen Schlutt das ehemalige langjährige Mitglied des HKA Jürgen Weiher, der in den vielen Jahren seiner Mitgliedschaft viel für die Lauenburger getan hat. Zur Erinnerung überreichte Hans-Jürgen Schlutt ihm ein Bild des Lauenburger Rathauses. Danach gab es wieder Zeit zu klönen und nebenbei in einer Beamershow Bilder von Pommern zu betrachten. Gerhard Weiß aus Sassin hatte wieder seine interessante und umfangreiche Postkartensammlung mit Motiven aus Lauenburg mitgebracht. Außerdem konnten sich die Besucher an mehreren Stellwänden über die folgenden Themen informieren:
– 60 Jahre Patenschaft: Fotos u.Dokumente von der Patenschaftsgründung 1955 und aus den weiteren Jahren, dazu Portaits der ehemaligen Vorsitzenden des
HKA der Lauenburger
– Schulen in Lauenburg: Bilder und Dokumente über die Oberschule für Jungen, das Lyzeum, die Landwirtschaftsschule, die Hochschule für Lehrerbildung
und Schulen und Schulklassen aus dem Kreisgebiet
– Die evangelische Friedhofskapelle: Fotos von der Einweihungsfeier des Gedenksteins an der Kapelle
– Fotos vom Heimattreffen 2013
Am Nachmittag verabschiedeten sich die Teilnehmer, je nachdem wie weit die Heimreise war, in der Hoffnung, sich zum 31. Treffen der Lauenburger gesund wiederzusehen.

Karin Hohmann